Schnitt-Stelle
Wissenswerte zum Thema Haar
Jedes Haar ist ein architektonisches Wunder und lässt sich am besten mit einem raffiniert konstruierten Turm vergleichen, der ineinander verschachtelte Stockwerke und Schächte mit doppelten Wänden sowie eine unterirdische Schaltzentrale hat. Das Haar in der Haut Die Haarwurzel ist der Teil des Haares, der sich in der Haut befindet. Die Einstülpung der Epidermis, die die Haarwurzel umgibt, heisst Wurzelscheide. Diese Wurzelscheide wird vom bindegewebigen Haarbalg umschlossen. Wurzelscheide und Haarbalg bilden den Haarfollikel (Follikel = kleiner Schlauch). Am unteren Ende des Haarfollikels befindet sich die Haarpapille. Anhanggebilde des Haarfollikels sind die Talgdrüsen, deren Ausgänge in den Haarfollikel münden. Ihr Sekret, der Hauttalg (Sebum), sorgt für Schutz und Fettung von Haut und Haar. Das Wachstum des Haares Die Haarwurzel ist am unteren Ende zur Haarzwiebel verdickt. In die Wurzel ragt die von Blutgefässen und Nerven durchzogene Haarpapille hinein. Von den Zellen, die die Haarpapille umgeben, geht das Haarwachstum aus. In diesem Bereich, den man Matrix nennt, entstehen durch Zellteilung ständig neue Zellen, die nach oben geschoben werden. Bei diesem Vorgang formt sich das Haar aus, und die Zellen verhornen allmählich.In der Haarzwiebel sind die Zellen noch weich. Obwohl die Verhornung bereits im zweiten Drittel der Haarwurzel beginnt und bei Austritt des Haares aus der Haut im wesentlichen abgeschlossen ist, ist der Haarschaft in Kopfhautnähe (Ansatz) noch empfindlicher gegenüber äusseren Einflüssen. Die Kopfhaare wachsen im Monat durchschnittlich einen Zentimeter. Häufiges Schneiden hat, entgegen einer weitverbreiteten Meinung, keinen Einfluss auf die Wachstumsgeschwindigkeit. Die Haarfarbe Zwischen den Keratinozyten der Haarmatrix befinden sich besondere Zellen, die Melanozyten, die den Farbstoff des Haares, das Melanin, erzeugen. Über verzweigte Fortsätze geben die Melanozyten Farbstoffteilchen (Pigmente) an die Keratinozyten ab, die diese Pigmente einlagern und mit nach oben nehmen. Die Vielfalt der natürlichen Haarfarben ist damit zu erklären, dass die Haare unterschiedliche Pigmentmengen und -arten enthalten. Die Haarfarbe hängt davon ab, in welcher Menge und in welchem Mischungsverhältnis diese Pigmente vorhanden sind. Der Haarwechsel Beim Haarwachstum unterscheidet man drei Entwicklungsstufen:Die Wachstumsphase (Anagenphase) ist die Zeit, in der von den Matrixzellen der Haarpapille Zellen gebildet werden, das Haar also wächst. Diese Phase dauert durchschnittlich fünf Jahre. Etwa 85 % der Haare befinden sich normalerweise in der Wachstumsphase.Die Übergangsphase (Katagenphase) beginnt damit, dass sich der Haarfollikel im unteren Bereich verengt und von der Haarpapille keine Zellen mehr gebildet werden. Das Haar verliert dadurch den Zusammenhang mit der Haarpapille und wandert im Follikel nach oben. Nur etwa 1 % der Haare befinden sich in diesem 2 - 3 Wochen dauernden Stadium.Die Ruhephase (Telogenphase) kann 2 - 4 Monate dauern. Während dieser Zeit erholt sich die Haarpapille. Das Haar kann noch einige Wochen oder Monate im Haarfollikel stecken. Dieser Zustand trifft für rund 14 % der Haare zu. Die neue Wachstumsphase wird dadurch eingeleitet, dass eine neue Haarpapille entsteht und Zellen zu produzieren beginnt. Das alte Haar wird vom neu nachwachsenden aus dem Haarfollikel gedrängt, wenn es nicht schon vorher beim Waschen, Kämmen oder Bürsten ausgefallen ist. Täglich fallen etwa 40 bis 60 Haare aus; bei Männern liegt diese Zahl noch höher,weil bei ihnen der Haarzyklus schneller abläuft. Der Aufbau des Haares Das Haar besteht aus Keratin, einem verhornten Eiweissstoff. Die Dicke kann sehr unterschiedlich sein und zwischen 0,04 und 0,12 mm betragen. Die normale Haarstärke liegt bei 0,06 mm, blonde und braune Haare sind in der Regel feiner als rötliche und schwarze. Ein Schnitt durch ein Haar lässt drei Schichten erkennen, die sich in ihrer Struktur unterscheiden. Die Oberfläche ist nicht glatt, sondern besteht aus übereinandergreifenden flachen Zellen, die das Haar wie ein Schuppenpanzer schützend umgeben. Diese äussere Schicht des Haares heisst Schuppenschicht (lat. Cuticula). Die freien Enden dieser Zellen weisen zur Haarspitze. Die Beschaffenheit der Schuppenschicht ist für das Aussehen des Haares von grosser Bedeutung: beim gesunden Haar liegen die Schuppen flach an und ergeben eine glatte Oberfläche, so dass das Licht gut reflektiert werden kann. Es zeigt natürlichen Glanz.Die Faserschicht (Cortex) macht den Hauptteil des Haares aus. Sie besteht aus einer grossen Zahl feinster Keratinfasern, den sogenannten Fibrillen, von denen eine grössere Zahl zu Faserbündeln geordnet ist. Wie die Schuppen der Cuticula sind auch diese Faserbündel in eine Kittsubstanz eingebettet und zu Fasersträngen zusammengefasst. Die Reissfestigkeit und Elastizität des Haares sind unter anderem auf diese Verkittung zurückzuführen. In Innern des Haares - also in der Mitte der Faserschicht - verläuft der Markkanal. Er ist dem Mark (Medulla) gefüllt. Zur Spitze hin fehlt diese Füllung oft stellenweise oder - in dünnen Haaren - auch ganz. Das Mark besteht zum Teil aus Abbauprodukten der Cortexzellen und teils aus Zellwandungen.
Dortmund
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Wissenswerte zum Thema Haar
Jedes Haar ist ein architektonisches Wunder und lässt sich am besten mit einem raffiniert konstruierten Turm vergleichen, der ineinander verschachtelte Stockwerke und Schächte mit doppelten Wänden sowie eine unterirdische Schaltzentrale hat. Das Haar in der Haut Die Haarwurzel ist der Teil des Haares, der sich in der Haut befindet. Die Einstülpung der Epidermis, die die Haarwurzel umgibt, heisst Wurzelscheide. Diese Wurzelscheide wird vom bindegewebigen Haarbalg umschlossen. Wurzelscheide und Haarbalg bilden den Haarfollikel (Follikel = kleiner Schlauch). Am unteren Ende des Haarfollikels befindet sich die Haarpapille. Anhanggebilde des Haarfollikels sind die Talgdrüsen, deren Ausgänge in den Haarfollikel münden. Ihr Sekret, der Hauttalg (Sebum), sorgt für Schutz und Fettung von Haut und Haar. Das Wachstum des Haares Die Haarwurzel ist am unteren Ende zur Haarzwiebel verdickt. In die Wurzel ragt die von Blutgefässen und Nerven durchzogene Haarpapille hinein. Von den Zellen, die die Haarpapille umgeben, geht das Haarwachstum aus. In diesem Bereich, den man Matrix nennt, entstehen durch Zellteilung ständig neue Zellen, die nach oben geschoben werden. Bei diesem Vorgang formt sich das Haar aus, und die Zellen verhornen allmählich.In der Haarzwiebel sind die Zellen noch weich. Obwohl die Verhornung bereits im zweiten Drittel der Haarwurzel beginnt und bei Austritt des Haares aus der Haut im wesentlichen abgeschlossen ist, ist der Haarschaft in Kopfhautnähe (Ansatz) noch empfindlicher gegenüber äusseren Einflüssen. Die Kopfhaare wachsen im Monat durchschnittlich einen Zentimeter. Häufiges Schneiden hat, entgegen einer weitverbreiteten Meinung, keinen Einfluss auf die Wachstumsgeschwindigkeit. Die Haarfarbe Zwischen den Keratinozyten der Haarmatrix befinden sich besondere Zellen, die Melanozyten, die den Farbstoff des Haares, das Melanin, erzeugen. Über verzweigte Fortsätze geben die Melanozyten Farbstoffteilchen (Pigmente) an die Keratinozyten ab, die diese Pigmente einlagern und mit nach oben nehmen. Die Vielfalt der natürlichen Haarfarben ist damit zu erklären, dass die Haare unterschiedliche Pigmentmengen und -arten enthalten. Die Haarfarbe hängt davon ab, in welcher Menge und in welchem Mischungsverhältnis diese Pigmente vorhanden sind. Der Haarwechsel Beim Haarwachstum unterscheidet man drei Entwicklungsstufen:Die Wachstumsphase (Anagenphase) ist die Zeit, in der von den Matrixzellen der Haarpapille Zellen gebildet werden, das Haar also wächst. Diese Phase dauert durchschnittlich fünf Jahre. Etwa 85 % der Haare befinden sich normalerweise in der Wachstumsphase.Die Übergangsphase (Katagenphase) beginnt damit, dass sich der Haarfollikel im unteren Bereich verengt und von der Haarpapille keine Zellen mehr gebildet werden. Das Haar verliert dadurch den Zusammenhang mit der Haarpapille und wandert im Follikel nach oben. Nur etwa 1 % der Haare befinden sich in diesem 2 - 3 Wochen dauernden Stadium.Die Ruhephase (Telogenphase) kann 2 - 4 Monate dauern. Während dieser Zeit erholt sich die Haarpapille. Das Haar kann noch einige Wochen oder Monate im Haarfollikel stecken. Dieser Zustand trifft für rund 14 % der Haare zu. Die neue Wachstumsphase wird dadurch eingeleitet, dass eine neue Haarpapille entsteht und Zellen zu produzieren beginnt. Das alte Haar wird vom neu nachwachsenden aus dem Haarfollikel gedrängt, wenn es nicht schon vorher beim Waschen, Kämmen oder Bürsten ausgefallen ist. Täglich fallen etwa 40 bis 60 Haare aus; bei Männern liegt diese Zahl noch höher,weil bei ihnen der Haarzyklus schneller abläuft. Der Aufbau des Haares Das Haar besteht aus Keratin, einem verhornten Eiweissstoff. Die Dicke kann sehr unterschiedlich sein und zwischen 0,04 und 0,12 mm betragen. Die normale Haarstärke liegt bei 0,06 mm, blonde und braune Haare sind in der Regel feiner als rötliche und schwarze. Ein Schnitt durch ein Haar lässt drei Schichten erkennen, die sich in ihrer Struktur unterscheiden. Die Oberfläche ist nicht glatt, sondern besteht aus übereinandergreifenden flachen Zellen, die das Haar wie ein Schuppenpanzer schützend umgeben. Diese äussere Schicht des Haares heisst Schuppenschicht (lat. Cuticula). Die freien Enden dieser Zellen weisen zur Haarspitze. Die Beschaffenheit der Schuppenschicht ist für das Aussehen des Haares von grosser Bedeutung: beim gesunden Haar liegen die Schuppen flach an und ergeben eine glatte Oberfläche, so dass das Licht gut reflektiert werden kann. Es zeigt natürlichen Glanz.Die Faserschicht (Cortex) macht den Hauptteil des Haares aus. Sie besteht aus einer grossen Zahl feinster Keratinfasern, den sogenannten Fibrillen, von denen eine grössere Zahl zu Faserbündeln geordnet ist. Wie die Schuppen der Cuticula sind auch diese Faserbündel in eine Kittsubstanz eingebettet und zu Fasersträngen zusammengefasst. Die Reissfestigkeit und Elastizität des Haares sind unter anderem auf diese Verkittung zurückzuführen. In Innern des Haares - also in der Mitte der Faserschicht - verläuft der Markkanal. Er ist dem Mark (Medulla) gefüllt. Zur Spitze hin fehlt diese Füllung oft stellenweise oder - in dünnen Haaren - auch ganz. Das Mark besteht zum Teil aus Abbauprodukten der Cortexzellen und teils aus Zellwandungen.